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Streiche unnötigen Perfektionismus: Strategien für effizientes Arbeiten

 „Wenn ich weiß, dass ich kein perfektes Ergebnis erreichen kann, fange ich erst gar nicht an.“ Diese Einstellung kommt Dir bekannt vor? Dann hast Du ein Perfektionismus-Problem. Natürlich ist das Streben nach Vollkommenheit an sich nichts Schlechtes, sofern es nicht außer Kontrolle gerät. 

Das sieht dann so aus: Du stellst extrem hohe Anforderungen an Dich, Deinen Job, Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter. Fehler sind ein No-Go für Dich und unverzeihlich. Du schiebst Aufgaben auf, weil Du befürchtest, ihnen nicht gerecht zu werden. Wenn Perfektionismus Dein Schaffen, Denken und Deine Kreativität einschränkt, läuft was falsch. Dann ist effizientes Arbeiten kaum noch möglich. Doch wir zeigen Dir Strategien auf, die Dich aus der Perfektionismus-Falle befreien

  • Hab realistische Erwartungen und Ziele
  • Denk nicht zu viel nach, mach einfach
  • Arbeite an Deiner Detailverliebtheit
  • Mach nicht alles im Alleingang, delegiere
  • Sorge mit Abstand für einen klaren Blick
  • Respektiere Deine Bedürfnisse

Was ist überhaupt Perfektionismus?

Vielleicht fragst Du Dich: Warum ist Perfektionismus hier überhaupt ein Thema? Perfektionismus bedeutet doch, alles richtig machen zu wollen. Das ist doch was Gutes, oder nicht? Aber Perfektionismus ist nicht gleich Perfektionismus. Er kann Dich und Dein Unternehmen voranbringen – aber mindestens genauso gut ausbremsen.

Ein positiver, sogenannter funktionaler Perfektionismus treibt Dich an, ist ein Motivator, der Dich zu Höchstleistungen anspornt. Er macht Dich zu einem qualitätsorientierten Unternehmer. Diese Form des Perfektionismus sorgt für Deine persönliche und geschäftliche Weiterentwicklung, da Du nach Optimierung strebst. Der Kampf mit Deinem inneren Schweinehund gewinnst Du fast immer, das lässt Dich vieles besser machen als andere.

Perfektionismus ist kein Problem, solange Du akzeptieren kannst, dass die hohen Ansprüche, die Du an Dich und andere stellst, trotz größter Sorgfalt nicht immer erfüllt werden können. Dass es für Dich in Ordnung ist, wenn etwas nicht so funktioniert, wie Du es Dir vorstellst. Sollte das Deine Einstellung sein, bist Du einfach ein gewissenhafter Mensch. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Aber wenn Dir Dein Perfektionismus mehr Steine in den Weg legt, als er aus dem Weg räumt, dann wird er dysfunktional: Als dysfunktionaler Perfektionist bist Du weit mehr als nur gewissenhaft. Du fühlst geradezu einen Zwang, alles richtig machen zu müssen. Diese Form des Perfektionismus geht mit übertriebenen Selbstzweifeln einher. Die Angst, nicht gut genug zu sein, begleitet Dich auf Schritt und Tritt. Kritisch stellst Du Dein Handeln in Frage und überlegst, ob Du wirklich Dein Bestes gegeben hast. Das Erreichte, und sei es noch so viel, ist nie genug. Du bist auf der Jagd nach der ultimativen (unrealistischen) Vollkommenheit.

Dysfunktionale Perfektionisten können selbst kleine Fehler nicht akzeptieren. Misserfolge, die zum privaten und beruflichen Leben gehören, werfen Betroffene aus der Bahn und geben ihnen das Gefühl, Versager zu sein.

Die Angst, etwas falsch machen zu können, ist für dysfunktionale Perfektionisten lähmend. Als Unternehmer musst Du aber schnell Entscheidungen treffen können. Wenn Deine hohen Erwartungen quasi nicht erfüllbar sind, verschwendest Du zu viel Zeit mit Versuchen, es dennoch perfekt zu machen. Du darfst Perfektion nicht immer als Maß aller Dinge sehen – sonst wirst Du nie mit einem Projekt fertig oder fängst gar nicht erst damit an.

Übertriebener Perfektionismus engt Dich in Deinem Schaffen ein, er lässt Dir keinen Freiraum für Individualität und Kreativität.

Warum steht Dir Dein Perfektionismus im Weg?

Kennst Du das noch aus der Schulzeit: Du kommst happy aus der Schule, weil Du in einer Klausur eine Zwei geschrieben hast. Deine Eltern fragen Dich aber, warum es keine Eins geworden ist. Ein solch leistungsorientiertes Verhalten der Eltern kann den Grundstein für übertriebenen Perfektionismus legen. Wertschätzung, der an Erfolg geknüpft wird, fördert unnötigen Perfektionismus.

Hoher Erwartungsdruck in der Kindheit – sei es von Bezugspersonen oder durch das Schulsystem – kann das Gefühl, alles richtig machen zu wollen, verstärken. Auch „perfekte“ Vorbilder lösen bei Menschen mit entsprechender emotionaler Veranlagung ein übertriebenes Streben nach Vollkommenheit aus. Auf diese Weise wird Perfektionismus von klein auf regelrecht konditioniert.

Nobody is perfect. Das musst Du einfach akzeptieren. Das man aus Fehlern lernt, ist mehr als ein Kalenderspruch. Fehler lassen Dich lernen und sind eine Motivation, es das nächste Mal noch besser zu machen und Dingen auf den Grund zu gehen. Viele großartige Erfindungen sind erst durch Fehler entstanden, wie beispielsweise Penicillin, Tesafilm oder die Mikrowelle.

Aber auch Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend ohne Strukturen aufgewachsen sind, können dysfunktionalen Perfektionismus ausbilden. Der Perfektionismus verleiht ihrem Tagesablauf und Leben einen „geordneten“ Rahmen und sorgt für eine vermeintliche Kontrolle.

Als Kollegen sind übereifrige Perfektionisten schon eine große Herausforderung. Als Vorgesetzte können sie eine echte Plage sein, denn sie stellen nicht nur an sich hohe Ansprüche, sondern auch an alle Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten.

Extreme Perfektionisten haben noch ein paar andere, wenig sympathische Eigenschaften: Sie sind nicht kritikfähig. Schließlich versuchen sie ja Fehler um jeden Preis zu vermeiden. Berechtigte Kritik hieße ja, dass sie nicht vollkommen sind – und das hört ein Perfektionist gar nicht gern. Auch ist Teamarbeit nichts für sie. Dann müssten sie eventuell Kompromisse eingehen, auch damit tun sie sich schwer.

Lege einfach los: 6 Strategien für effizientes Arbeiten

Blockiert Perfektionismus Deinen Unternehmenserfolg, ist es an der Zeit, die Reißleine zu ziehen. Unsere Strategien für effizientes Arbeiten helfen Dir dabei:

1. Mit realistischen Erwartungen kommst Du weiter

Sag Dir immer wieder, dass 100 Prozent zu erreichen nicht das Maß aller Dinge ist. Gehe realistisch an Deine Arbeit und Projekte heran. Wenn Du nur 80 Prozent erfüllst, ist das auch prima und kein Grund, an Dir zu zweifeln. Sollte schon zu Beginn eines Vorhabens klar sein, dass Perfektion nicht möglich ist, akzeptiere es – ansonsten wirst Du wichtige Entscheidungen und Prozesse nur hinauszögern. Hinterfrage bei jedem Projekt Deine Erwartungen: Sind diese angemessen oder völlig überzogen? Setze Dir erreichbare Ziele. Kleine Erfolge stärken Dich und machen Dich fit für größere Herausforderungen.

2. Höre auf zu Grübeln und geh in die Umsetzung

Wenn Du lange über eine Idee nachdenkst, sie auseinandernimmst, analysierst und optimierst – ist der Zug abgefahren. Es ist zu spät, um Deine Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. Theorie ist gut und schön, wenn Du aber Erfolg haben willst, musst Du auch praxisnah arbeiten. Steht beispielsweise die Herstellung eines neuen innovativen Produkts auf Deiner To-do-Liste, dann fang gleich damit an. Versuche nicht, alle Eventualitäten durchzudenken, sonst kommt Dir noch jemand zuvor.

3. Verliere Dich nicht in den Details

Detailverliebtheit ist eine enorme Bremse für Deinen Erfolg. Wenn Du mehr nachdenkst als machst, weil alles perfekt sein soll, kannst Du nur verlieren. Du suchst die ideale Balance? Dann sei gewissenhaft und tatkräftig zugleich. Andernfalls rennt Dir kostbare Zeit davon, weil Du Dich in unwichtigen Details verlierst.

4. Du musst nicht alles auf einmal schaffen

„Wenn etwas gut gemacht werden soll, muss ich es selbst machen“, wenn Du so denkst, wirst Du früher oder später ein Problem bekommen. Dein Tag hat nur 24 Stunden, nutze diese klug und verzettel Dich nicht. Mach Dir bewusst, dass Du nicht alles im Alleingang erledigen kannst und musst. Delegiere Aufgaben, die andere genauso gut machen können wie Du oder vielleicht sogar besser. So eine Denkweise ist für einen Perfektionisten nicht einfach. Aber Du musst Dich dazu zwingen, loszulassen. Gebe Aufgaben ab und ändere auch mal Deine Sichtweise, beispielsweise mittels Teamarbeit. Schätze und nutze das Feedback Anderer. Vielleicht ist Deine Herangehensweise gar nicht so perfekt, wie Du glaubst. Es zeugt von Größe, auch mal um Hilfe zu bitten. Das ist keine Schwäche! 

5. Etwas Abstand verschafft oft einen klaren Blick

Das übertriebene Streben nach Vollkommenheit kann Dich hemmen: in Deinem Denken und Handeln. Der Drang, alles perfekt machen zu müssen, manövriert Dich unter Umständen in eine scheinbar ausweglose Situation. Doch betrachtest Du alles mit etwas Abstand – zeitlich, emotional und vielleicht sogar räumlich – dann kannst Du eine Lösung finden. Du musst diesen Ausweg nur zulassen, auch wenn er Deinem Anspruch an Perfektion nicht genügt, ist er in dem Moment dennoch genau der richtige.

6. Höre auf Deine Bedürfnisse

Perfektionisten sind ungnädig, vor allem sich selbst gegenüber. Der Wunsch, alles richtig zu machen, führt Betroffene an ihre Grenzen und oft darüber hinaus. Das kann zu Burnout und Depressionen führen. Höre auf Deinen Körper und Deine Bedürfnisse. Ziehe die Notbremse, wenn Dein Perfektionismus Dir nicht guttut. Gönne Dir Erholungsphasen. Lege öfter am Tag eine Pause ein, versuche abzuschalten, um dann mit neuer Energie an Deine Arbeit zu gehen.

Setze Deinen Weg zum Erfolg fort

Du möchtest effizienter arbeiten und Dich auf Deinem Weg zum Erfolg nicht verzetteln? Dann vertraue den Erfahrungen eines Profis: Coach Jürgen Höller nimmt Dich mit auf eine Reise, die Dich zu Deinem Unternehmenserfolg führt. Die Seminare und Angebote der Jürgen Höller Academy geben Dir Strategien an die Hand, die auch tatsächlich in der Praxis funktionieren. Entwickle Dich mit Jürgen Höller weiter und der Erfolg lässt nicht auf sich warten.